FAQ - Dichtungen und Einsatzbereiche
Achtung: Es gilt immer der im Datenblatt des Artikels angegebene Temperatur- und Einsatzbereich! Diese Seite soll lediglich einen Überblick über Dichtungswerkstoffe und deren Eigenschaften geben.
NBR - Acrylnitril-Butadien-Kautschuk
Acrylnitril-Butadien-Kautschuk, kurz auch Nitrilkautschuk, Kurzzeichen AB und NBR (Nitrile Butadiene Rubber), ist ein Copolymer aus Acrylnitril und 1,3-Butadien und zählt zu den Synthesekautschuken. Vulkanisate des Kautschuks haben eine hohe Beständigkeit gegen Mineralöle, Fette und Kohlenwasserstoffe. Der Werkstoff wird z. B. unter den Markennamen Perbunan N (früher Buna N) oder Europrene N vertrieben. Darüber hinaus gibt es noch weitere Marken von AB-Kautschuken.
Die aus Nitrilkautschuk hergestellten Vulkanisate besitzen hohe Beständigkeit gegenüber Ölen, Fetten und Kohlenwasserstoffen, günstiges Alterungsverhalten und geringen Abrieb. Der Acrylnitrilanteil in NBR kann zwischen 18 und 50 Prozent liegen und beeinflusst folgende Eigenschaften: Quellbeständigkeit, Elastizität, Kälteflexibilität, Gasdurchlässigkeit, Druckverformungsrest.
Temperaturbereich je nach Beanspruchung von -10 °C bis +90 °C.
EPDM - Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk
Beständig gegen Laugen und Säuren mittlerer Konzentration, Wasser, Heißwasser und Dampf. Nicht beständig bei Ölen und Fetten sowie Mineralölprodukten und Kraftstoffen.
Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuke (Kurzzeichen EPDM, Ethylen-Propylen-Dien; M-Gruppe) sind Terpolymere aus Ethylen, Propylen und einem nicht näher festgelegten Dien. EPDM gehört zu den Synthesekautschuken mit gesättigter Hauptkette (nach DIN ISO 1629: M-Gruppe). Kautschuke mit ungesättigter Hauptkette, wie z. B. Naturkautschuk oder Styrol-Butadien-Kautschuk, zählen hingegen zur R-Gruppe. EPDM-Kautschuke besitzen dafür Doppelbindungen in den Seitenketten und sind daher ebenfalls mit Schwefel vulkanisierbar.
Das gummielastische Material EPDM wird industriell vielseitig verwendet, z. B. für Profile im Automobil- und Gerätebau, für Förderbänder, Schläuche für Wasch- und Spülmaschinen, Dichtungen in Wasserarmaturen, für Kabelummantelungen etc. Bei Gebäuden dienen EPDM-Dichtungsbahnen zur Abdichtung von Dächern und Fassaden oder als Teichfolie zur Abdichtung von Folienteichen (Schwimmteiche und Wasserbecken).
Temperaturbereich je nach Beanspruchung von -20 °C bis +130 °C.
FKM - Fluor-Kautschuk (FPM/Viton/Tecnoflon)
Elastomer mit hoher Temperatur- und Witterungsbeständigkeit. Für viele Säuren, Basen, Kraftstoffe und Öle (auch synthetische) geeignet. Unbeständig gegen Heißwasser, Wasserdampf, Bremsflüssigkeiten auf Glykolbasis und anorganischen Säuren.
Der Begriff Fluorkautschuk (Abkürzung FKM nach DIN ISO 1629 [früher: FPM] und nach ASTM D 1418) bezeichnet eine ganze Gruppe von Kautschuken, die als gemeinsames Merkmal Vinyliden(di)fluorid (VDF) als eines ihrer Monomere besitzen. Fluorkautschuke wurden in den 1950er Jahren von DuPont (Viton) entwickelt und werden heute auch von Solvay (Tecnoflon), Dyneon (Dyneon™ Fluoroelastomers) und Daikin Chemical (Dai-El) angeboten.
Temperaturbereich je nach Beanspruchung von -10 °C bis +180 °C.
FFKM/FFPM -Perfluorkautschuk
Perfluorkautschuk (Kurzzeichen FFKM oder FFPM) oder Perfluorelastomer ist ein voll fluoriertes Elastomer. Chemisch ist es dem Polytetrafluorethylen (PTFE) sehr ähnlich. Es wird vor allem dort eingesetzt, wo eine sehr gute thermische und/oder chemische Beständigkeit gefordert ist.
FFKM können zwischen −20 °C bis +325 °C eingesetzt werden. Sondercompounds (Mischungen) sind unter bestimmten Bedingungen bis über +325 °C oder bis −30 °C einsetzbar. Gerade die Angabe der Tieftemperatur bezieht sich auf den statischen Einsatzfall. Für den dynamischen Einsatz wird empfohlen, sich an dem TR-10-Punkt zu orientieren bzw. etwa 10 K zu der Tiefsttemperatur zu addieren.
PTFE - Polytetrafluorethylen
Kein elastischer Werkstoff und somit für die „klassischen“ Membranen ungeeignet.
Polytetrafluorethylen (Kurzzeichen PTFE, gelegentlich auch Polytetrafluorethen) ist ein unverzweigtes, linear aufgebautes, teilkristallines Polymer aus Fluor und Kohlenstoff. Umgangssprachlich wird dieser Kunststoff oft mit dem Handelsnamen Teflon der Firma DuPont bezeichnet. Weitere häufig verwendete Handelsnamen anderer Hersteller von PTFE sind Dyneon PTFE (ehemals Hostaflon) und Gore-Tex für PTFE-Membranen.
PTFE gehört zur Klasse der Polyhalogenolefine, zu der auch PCTFE (Polychlortrifluorethylen) gehört. Es gehört zu den Thermoplasten, obwohl es auch Eigenschaften aufweist, die eine eher für duroplastische Kunststoffe typische Verarbeitung bedingen.
Die Beständigkeit ist nahezu universell in den Temperaturbereichen von -20 °C bis +200 °C.
Rubin/Ruby
Dichtwerkstoff mit einer hohen Temperaturtoleranz. Beständig gegen Heißwasser oder Wasserdampf.
Temperaturbereich je nach Beanspruchung von –10 °C bis +170 °C.
Peek - Polyetheretherketon
Polyetheretherketon (abgekürzt PEEK) ist ein hochtemperaturbeständiger thermoplastischer Kunststoff und gehört zur Stoffgruppe der Polyaryletherketone. Seine Schmelztemperatur beträgt 335 °C.